Dezember 29, 2018

Lies Dir den nachfolgenden Beitrag in Ruhe durch. Wenn Du Fragen hast, oder Hilfe bei der Umsetzung brauchst, kannst Du Dich gerne für einen Rückruf eintragen!

Welche Gründe gibt es eine Therapie zu beginnen?

Heute möchte ich mich damit beschäftigen, welche Gründe es gibt, eine Therapie wegen Glücksspielsucht anzufangen. Jeder Betroffene hat eine gewissen Schmerzgrenze oder auch einen individuellen Tiefpunkt, den er erreichen muss, um zu realisieren, dass er eine Spielsuchttherapie machen muss. Ohne fremde Hilfe ist es dem Spieler nicht mehr möglich aus der Spielsucht heraus zu kommen. Die Gründe einer Therapie bei Spielsucht resultieren aus der Motivation dazu. Diese Motivation kann sowohl die eigene Motivation sein, als auch die eines Familienmitgliedes, beispielsweise dem Ehepartner. Die innere Motivation wird auch als intrinsisch bezeichnet und die externe Motivation als extrinsisch.

Intrinsische Motivation versus extrinsische Motivation.

Intrinsische Motivation:

Die intrinsische Motivation zur Therapie einer Spielsucht wird auch als Leidensdruck bezeichnet. Das Glücksspielen verursacht so massive Probleme und Folgen, sodass die Betroffenen sich ein anderes Leben wünschen. Es steht kein Geld mehr zu Verfügung, die Verluste werden immer größer und die komplette Freizeit werden für Glücksspiel aufgewendet. Die Familie kommt zu kurz und wird extrem vernachlässigt. Auch soziale Verpflichtungen und Kontakte werden auf ein Minimum reduziert oder gänzlich sein gelassen. Die Freunde wenden sich von einem ab und es entstehen immer mehr Probleme auch im Beruf. Die Glücksspielsucht wirkt sich auf das gesamte Leben des Süchtigen aus und hat es vollständig im Griff. Manche Spieler erreichen ihren Tiefpunkt früher als andere und die Folgen der Sucht sind noch nicht ganz so weitreichend. Bei manchen Spielern reicht schon eine einmalige Beratung bei einer der Anlauf- und Beratungsstellen bei Spielsucht. Eine Auflistung findest Du hier. Andere Betroffene von Spielsucht benötigen jedoch eine vollumfängliche Therapie. Hierbei wird zwischen ambulant und stationär entschieden. Was der Unterschied ist, kannst Du hier nachlesen.

Extrinsische Motivation:

Extrinsische Motivation ist, wenn diese von außen zugefügt wird. Der Leidensdruck ist beispielsweise noch nicht groß genug, die Familien der Betroffenen leiden jedoch bereits und setzen dem Spieler ein Ultimatum. Diese könnte sein, dass eine Trennung bevorsteht, sollte der Spieler das Glücksspiel nicht bleiben lassen. Das kann zu drei verschiedenen Szenarien führen.

  1. Szenario: Der Spieler unterlässt es von nun an, dem Glücksspiel nachzugehen, da es seine größte Angst ist, seine Familie zu verlieren. Die Suchtstrukturen sind noch nicht zu stark ausgeprägt, sodass diese extrinsische Motivation ausreicht und zu einer intrinsischen Motivation wird.
  2. Szenario: Der Spieler stimmt zu, um seine Familie nicht zu verlieren. Nach einer gewissen Zeit wird der Suchtdruck jedoch wieder mehr und dem Spieler stehen nicht die nötigen Bewältigungsstrategien zur Verfügung, um dem Druck standzuhalten. Nun beginnt er wieder mit dem Glücksspiel, verheimlicht seiner Familie dies jedoch, um sie nicht zu verlieren. Auf Dauer ist das natürlich kein Zustand und irgendwann erfahren die Angehörigen, dass Glücksspielen nicht der Vergangenheit angehört. Die Folge ist die Trennung.
  3. Szenario: Der Spieler fühlt sich angegriffen und bemisst der Glücksspielsucht eine höher Priorität, als der eigenen Familie. Möglicherweise vollzieht der Spieler sogar die Trennung, um dem Glücksspiel weiter ungehindert und ungestört nachgehen zu können.
    Natürlich sind auch andere Szenarien denkbar und auch Mischformen. Das Wichtige ist, dass die Betroffenen ihr Spielverhalten als problematisch anerkennen und ihre Fähigkeiten zur Selbsthilfe gestärkt werden. Wünschenswert wäre es, dass die Betroffenen aus der eigenen Motivation heraus eine Therapie beginnen und selbst Selbsthilfe bei Spielsucht erlernen möchten. Beginnt ein Betroffener eine Therapie aus einer fremden Motivation heraus, ist es wichtig, dass diese Motivation irgendwann zu seiner eigenen wird. Ansonsten wird er die Therapie irgendwann beenden und in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Die Fähigkeit Selbsthilfe bei Glücksspielsucht zu erlernen ist ein Prozess. Wird diese Fähigkeit erlernt, ist die anfängliche Motivation zweitrangig. Während einer Therapie entwickeln sich neue Ziele, die es den Spielern ermöglichen immer weiter zu machen und gegen ihre Spielsucht anzukämpfen. Ein spielfreies Leben benötigt Zeit und ist ohne fremde Hilfe auch kaum möglich. Die Sucht hat einiges im Gehirn eines Spielsüchtigen verändern. Über Jahre sind gewisse Strukturen entstanden, die nach und nach durch neue Denkmuster ersetzt werden müssen.

Fazit

Ein Leben als Süchtiger bedeutet, ein Leben voller Versuchungen zu führen. Überall lauern Situationen, die dazu führen können, einen Rückfall zu erleiden. Um bestmöglich mit solchen Versuchungen umgehen zu können, müssen verschiedenen Bewältigungsstrategien erlernt werden. Mit der Glückszone habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Dir genau diese Strategien beizubringen. Siehe diese Bewältigungsstrategien als eine Art Werkzeugkoffer an. In Deinen Werkzeugkoffer packst Du nach und nach neue Werkzeuge, die zu jeder Situation passen. Für jedes Problem gibt es die passende Lösung und diese Lösung werden wir gemeinsam finden. Wenn Du Fragen hast, nimm einfach Kontakt mit mir unter info@glueckszone.de auf.

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Über den Autor

Moritz Bickelhaupt

Durch seine eigene Spielsucht begann Moritz damit, sich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung intensiv auseinanderzusetzen. Zunächst beschränkte sich die Arbeit auf die Spielsuchthilfe, doch mittlerweile widmet sich der Autor dem Thema Lebensglück und wie man es erreichen kann. 

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