„Erinnerungen eines Weltbankiers“ von David Rockefeller

Zusammenfassung:
Erinnerungen eines Weltbankiers erzählt das Leben von David Rockefeller. Der Name Rockefeller ist Dir bestimmt ein Begriff. Das Vermögen der Familie resultiert aus der Standard Oil Comapny, die der Großvater vom Autor gründete. Die Company hat sicherlich nicht den besten Ruf, was natürlich nicht im Buch angesprochen wird. Jedoch erzählt David, dass sein Großvater die Firma aus dem Nichts erschuf.Mit viel Geld kommt auch viel Verantwortung und so wurde die Rockefellerstiftung ins Leben gerufen. Die Stiftung wurde an den Vater vom Autor übergeben, der sein Leben in erster Linie der Philanthropie widmete.
David begann ein Studium an der Eliteuniversität Harvard. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten lebte er sich ein und fand auch einige Tutoren, die ihn nachhaltig prägten. Er und seine vielen Geschwister bekamen wenig Geld von ihrem Vater, der davon ausging, dass seine Kinder in den jungen Jahren nicht richtig mit viel Geld umgehen konnten. Der Vater wollte verhindern, dass der Charakter seiner Kinder durch das ganze Geld verdorben wird.
David studierte an insgesamt drei Universitäten, um sich möglichst breit aufzustellen, da er einen Beruf bei der Regierung oder einer Bank anstrebte. Beides sollte er mehr oder weniger erreichen, doch dazu später mehr. Als angehender Volkswirt schrieb er eine Dissertation mit dem Titel „ungenutzte Ressourcen und wirtschaftliche Verschwendung“. Dort behandelte er das Unternehmertum.
Ein Zitat zum Unternehmertum von David Rockefeller: „Unternehmertum bietet sofort Gelegenheit den Schaffensdrang eines Mannes zu befriedigen, seine Suche nach Macht und seinen Instinkt als Spieler.“ Weiter heißt es darin „Es wäre einfach irreführend, die Tatsache zu ignorieren, dass das Interesse am Verlauf des Erfolgs an sich das Ziel für viele ist, die Gewinn mehr oder weniger als lohnendes Nebenprodukt betrachten.“
Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums trat David in die US Armee ein. Der 2. Weltkrieg war kurz bevor ausgebrochen und er sah es als seine Pflicht als Amerikaner an, gegen die Nazis zu kämpfen. Zuerst wurde er Offizier, arbeitete sich zum Leutnant hoch und arbeitete später dann beim amerikanischen Geheimdienst. Dort wurde er Kapitän und der Krieg endete. Zu dem Krieg sagte David: „Ich hatte einen guten Krieg. Anfangs war ich verwirrt und besorgt gewesen, aber ich lernte schnell, mich anzupassen, und meine neu erlernten Fähigkeiten zum Wohle meines Landes einzusetzen. Im Rückblick betrachte ich die Kriegsjahre als einen unschätzbaren Trainingsplatz und Prüfstand für vieles, was ich in meinem späteren Leben getan habe. Unter anderem entdeckte ich den Wert von guten Kontakten zu einflussreichen Leuten als ein Instrument, um konkrete Ziele zu erreichen. Das sollte der Beginn eines Netzwerkprozesses sein, dem ich mein ganzes Leben lang folgen würde.“
Nach dem Krieg begann David bei der Chase national Bank, in der er 35 Jahre lang bleiben sollte. Mit der Zeit arbeitete er sich hoch zum Vize Präsident. Während der gesamten Zeit gab es immer wieder regelmäßig Familientreffen. Diese Treffen waren dazu gedacht, die berufliche Zukunft der Geschwister zu besprechen und die Familienbande zu stärken.
Es kam zur Fusion der Chase national Bank und der Bank of Manhattan. David wurde zum Vizevorsitzenden des Vorstandes ernannt. Irgendwann erkannte er, dass es in Entwicklungsländern, wie Brasilien Bedarf an langfristigen Investitionshilfen gab, also war der Aufbau von Industrieentwicklungsbanken mit positiven wirtschaftlichen Profilen von nun an sein tägliches Geschäft. Durch die Globalisierung musste die Chase national Bank expandieren und Gelder auch an ausländische Unternehmen vergeben. Das stieß bei der alten Führungsriege aus Widerstand. Durch Geschäftsreisen in alle Welt baute er Verbindungen und Freundschaften aus: „Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass sich eine enge persönliche Freundschaft und eine gute Geschäftsbeziehung gegenseitig ausschließen. Tatsächlich glaube ich fest daran, dass die meisten erfolgreichen Geschäftsverbindungen auf Vertrauen, Verständnis und Loyalität basieren – die gleichen Eigenschaften also, die auch für eine enge persönliche Freundschaft essenziell sind.“
David gründete das International Advisory Committee (IAC), in dem wichtige Persönlichkeiten aus aller Welt vertreten waren. Bevor er den Vorsitz des IAC übernehmen sollte, erweiterte David das Netzwerk ausländischer Banken von 11 auf 73 in Nord- und Südamerika, Europa, Asien, Afrika und Australien. Als Vorsitzender der Chase national Bank hatte David sechs Schlüsselanliegen:
1. Internationale Expansion
2. Potentielle Arbeitskräfte (Förderung von Frauen und Minderheiten, leistungsbasierte Aufstiegschancen)
3. Organisationsplanung (neue Möglichkeiten durch neue Organisation, Umwandlung in eine Holding)
4. Marketing
5. Technologie (von 27 verschiedenen Computersystemen auf 1)
6. Soziale Verantwortung (gesellschaftliches Engagement)
Die Familie Rockefeller stand immer wieder in der Kritik, Einfluss auf das politische Weltgeschehen zu nehmen. Seine Funktion als politischer Botschafter, durch seine Auslandsaktivitäten tat sein übriges zu dieser Annahme.
Kurz bevor David in den Ruhestand ging, zog er Resümee und erkannte, dass er nicht genug für seine Kinder da war, was ihn jedoch nicht davon abhielt, auch nach seiner Pensionierung noch für die Chase national Bank in beratender Tätigkeit zu fungieren und weiterhin als politischer Botschafter in aller Welt herumzureisen.
Was ist die Quintessenz aus diesem Werk?
Die ist ganz klar, dass ein gutes Netzwerk und eine starke Partnerschaft oder Ehe die Garanten für Erfolg sind.
Was ist mein persönlicher Nutzen?
Mein persönlicher Nutzen ist die Erkenntnis, dass ich mein Netzwerk vergrößern muss, und meine Partnerin in alle wichtige Entscheidungen mit einbeziehen muss. Nur mit dem nötigen Rückhalt und den nötigen Ressourcen ist es möglich, erfolgreich und dabei auch glücklich zu sein. Dazu möchte ich es gerne anders machen als David Rockefeller und so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringen. Ich möchte nicht am Ende meines Lebens erkennen müssen, dass mir zu wenig Zeit mit meinen Liebsten blieb.
Wie lautet mein Fazit?
Ein sehr interessantes Leben hat er geführt, der David. Viele wichtige Politiker und politische Führer durfte er kennen lernen. Das alles hat mit Sicherheit mit dem Namen Rockefeller zu tun. Trotz des Namens hat David es geschafft, sich eine herausragende Stellung in der Chase national Bank und diversen anderen Organisationen zu erarbeiten.
Der Inhalt springt zeitlich oftmals und ist gegen Ende des Buches eher eine Auflistung von Stiftungen und Organisationen, an deren Gründung David Rockefeller beteiligt war. Das hat mich persönlich ein wenig gestört und hat das Buch etwas in die Länge gezogen. Trotz alledem finde ich, dass diese Biografie durchaus lesenswert ist. Man bekommt einen geschichtlichen Einblick, verknüpft mit dem Unternehmertum.