März 4, 2019

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Hast Du schon einmal etwas von einer Bedürfnispyramide gehört?

Unsere Bedürfnisse sind hierarchisch aufgebaut. Das heißt, dass ein Bedürfnis einem anderen untergeordnet ist. Die Bedürfnispyramide ist zurückzuführen auf den amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. Zuerst möchte ich Dir die Pyramide erläutern und danach versuche ich eine Verbindung zur Spielsucht herzustellen. Genauer gesagt möchte ich meine Gedanken dazu niederschreiben, wie sich die Glücksspielsucht auf die Bedürfnisse auswirkt.

Die Bedürfnispyramide

Physiologische Bedürfnisse: Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Schlaf, Fortpflanzung

Sicherheitsbedürfnis: Wohnung, Familie, Gesundheit, Arbeit, Finanzielle Sicherheit

Soziale Bedürfnisse: Familie, Freunde, Gemeinschaft, Liebe, Sexualität, Zusammenhalt

Individualbedürfnisse: Erfolg, Freiheit, Unabhängigkeit, Ansehen

Selbstverwirklichung: Entfaltung des vollen individuellen Potenzials

In der heutigen Zeit ist die erste Ebene, also die der physiologischen Bedürfnisse, vollkommen abgedeckt. Ebene zwei und drei sind ebenfalls weitestgehend erfüllt. Aber bereits auf diesen Ebenen kommt es zu ersten Defiziten. Ebene vier, die der Individualbedürfnisse, wird selten erreicht. Die meisten Menschen streben danach, Ebene vier zu erreichen. Ebene fünf, die Selbstverwirklichung, wird so gut wie nie erreicht. Bereits Maslow ging davon aus, dass nur zwei Prozent der lebenden Weltbevölkerung die Ebene der Selbstverwirklichung überhaupt erreichen werden.

Der Mensch strebt nach Weiterentwicklung und Verbesserung. Danach wird dann das Handeln ausgerichtet.

Wie passt da die Spielsucht rein?

Die Glücksspielsucht sprengt die Bedürfnispyramide. Klar sind die physiologischen Grundbedürfnisse, wie Essen, Trinken und Schlaf, immer noch da, weil der Mensch ohne das alles nicht all zu lange überleben kann. Bei der Fortpflanzung hörts aber auch dann schon auf, denn nicht jeder Mensch hat das Bedürfnis, sich fortzupflanzen. Gerade Spieler haben überhaupt keine Gedanken für Fortpflanzung. Die Sicherheitsbedürfnisse sind auch bei einem Spieler noch da, sie werden aber im Moment des Spielens vollkommen ausgeblendet. Die Gefahr, die Wohnung, die Familie, die Gesundheit, die Arbeit und vor allem die finanzielle Sicherheit, zu verlieren, wird einfach in Kauf genommen und sogar vollkommen ausgeblendet. Für einen Spieler ist die Ebene der sozialen Bedürfnisse auch nur bedingt wichtig. Wenn es um das Ausüben von Glücksspiel geht, stehen alle sozialen Bedürfnisse hinten an. Erst, wenn das Spielen, zumindest zeitweise, unterbrochen wird, erhalten soziale Bedürfnisse wieder ihren eigentlichen Stellenwert.

Die einzelnen Bedürfnisse bedeuten Motivation. Bei einem Spieler ist die Motivation zum Zeitpunkt des Suchtdrucks nur das Glücksspiel. Zum Teil ersetzt die Spielsucht auch einzelne Individualbedürfnisse. Ein Geldgewinn ist ein vermeintlicher Erfolg. Das Geld sorgt für Freiheit, für Unabhängigkeit und auch für Ansehen. Da jedoch die Spielsucht in fast 100% der Fälle eine hohe Verschuldung nach sich zieht, sind die individuellen Bedürfnisse nur scheinbar und für den Moment erfüllt. Ein Lügen- und Scheinkonstrukt spiegelt eine heile Welt vor, die sonst nur mit harter Arbeit zu erreichen ist. Auf lang oder kurz bricht dieses Konstrukt dann in sich zusammen. Mit Glücksspiel kann Stufe fünf niemals erreicht werden, ich würde sogar bereits deutlich früher ansetzen und sagen, dass über Stufe drei kein Glücksspielsüchtiger hinauskommen kann.

Wenn dann das ganze Konstrukt zusammenbricht, landet der Spieler wieder bei Stufe eins. Wie alles im Leben sind Bedürfnisse ein Prozess. Bedürfnisse wollen befriedigt werden und entwickeln sich mit der Zeit auch weiter. Wir lernen, erfahren Wissen und sind ständig auf der Suche nach Befriedigung. Das Glücksspiel bietet eine schnelle und sehr kurzfristige Form der Befriedigung. Das Problem ist, dass sie aber auch sehr zuverlässig funktioniert. Genau, wie Drogen in einer gewissen Zeit wirken, wirkt auch das Glücksspiel auf den Spieler. Die Bedürfnisse des Spielers fokussieren sich allein auf das Glücksspiel, für alle anderen Bedürfnisse ist kein Platz mehr, obwohl sie langfristig für Zufriedenheit und Erfüllung führen würden. Das Glücksspiel führt nur abwärts in den Ruin. Darunter leidet die Beziehung, der Kontakt zu anderen Menschen und ist eigentlich konform gegenüber allen anderen Bedürfnissen. Eine Sucht führt zu Isolation und langfristig zu einer Art sozialem Selbstmord. Nicht selten endet die Sucht auch tatsächlich im Suizidversuch. Zumindest, wenn nicht rechtzeitig Hilfe in Anspruch genommen wird.

Fazit

Eine Sucht, egal welche, ist nicht mit der Bedürfnispyramide von Maslow vereinbar. Sie sprengt die Idee dahinter, dass der Mensch nach den verschiedenen Bedürfnissen strebt, denn ein Spielsüchtiger hat nur ein Bedürfnis – DAS GLÜCKSSPIEL. Erst wenn eine gewisse Schwelle überschritten, und somit ein persönlicher Tiefpunkt erreicht ist, rücken die normalen Bedürfnisse wieder in den Vordergrund. Die Glücksspielsucht ist so gesehen nicht mit einem normalen bürgerlichen Leben vereinbar. Das muss man als Süchtiger aber erst einmal verstehen. Die Psychologie des Menschen ist schon sehr interessant, gerade die eines spielsüchtigen Menschen. In den nächsten Beiträgen möchte ich mich ein Mal etwas mit den Gründen beschäftigen, wieso eine Sucht überhaupt entstehen kann. Wenn Du das nicht verpassen willst, trag Dich für meinen Newsletter ein. Dort erfährst Du immer, wenn ein neuer Blogbeitrag erschienen ist. Folge mir auch auf Facebook und Instagram. Dort erfährst Du ebenfalls von den neusten Beiträgen.

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Über den Autor

Moritz Bickelhaupt

Durch seine eigene Spielsucht begann Moritz damit, sich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung intensiv auseinanderzusetzen. Zunächst beschränkte sich die Arbeit auf die Spielsuchthilfe, doch mittlerweile widmet sich der Autor dem Thema Lebensglück und wie man es erreichen kann. 

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